Vente: 555 / 19th Century Art 08 juin 2024 à Munich Lot 320


320
Hans Thoma
Schwarzwaldlandschaft mit spielenden Kindern, 1867.
Oil on canvas
Estimation: € 30,000 / $ 32,100
+
Schwarzwaldlandschaft mit spielenden Kindern. 1867.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert und datiert. Verso auf dem Keilrahmen mit Galerie- und Museumsetiketten. 58,5 x 77,5 cm (23 x 30,5 in).

• Thomas Szenen aus dem Schwarzwald gelten als meisterhafte, harmonische Aktualisierungen des Motivs von Idylle und Utopie.
• Seine Heimatregion prägt sein landschaftliches Repertoire und bleibt Zeit seines Lebens ein malerischer Sehnsuchtsort.
• Außergewöhnliche, atmosphärische Komposition in für Thoma individueller Bildsprache: im Zentrum das liebliche Flusstal, die Szenerie durchdrungen von warmem, gleichmäßigem Licht.
• Bedeutende Provenienz: einst in der bedeutenden Sammlung der Größen des 19. Jahrhunderts aus Deutschland und Frankreich von Carl Sachs in Breslau
.

PROVENIENZ: Galerie Sturm, München (verso mit dem Etikett, Nr. 169).
Carl Sachs (1858-1943), Breslau (1917-1939).
Fritz Nathan 1939/40 (Lager-Nr. 224).
Galerie Fischer, Luzern.
Privatsammlung Schweiz.
Staatliche Kunsthalle, Karlsruhe (1983; verso mit dem Etikett, Inv.-Nr. 2746: "Frühlingsweide", sowie weiterem Etikett: "Schwarzwaldlandschaft").
2022 durch das Land Baden-Württemberg an die Erben nach Carl Sachs restituiert.
Privatsammlung Baden-Württemberg (Sotheby's, 13.7.2022).

Das Werk ist frei von Restitutionsansprüchen.

Aufrufzeit: 08.06.2024 - ca. 14.26 h +/- 20 Min.

Mit seinen Schwarzwaldszenen gibt Thoma den Inbegriff der Idylle, eines Bildthemas, das sich seit der Antike durch die Kunst zieht. Thoma wird in Bernau geboren, wo er die Zeichenschule besucht und während seines Studiums an der Karlsruher Akademie im Sommer immer wieder hin zurückkehrt. Er lernt von den Größen Schirmer und dessen Nachfolger Hans Frederik Gude, in deren Werken noch die klassizistische Tradition weiterlebt. 1867 geht er nach Düsseldorf, das zu der Zeit ein bedeutendes Zentrum der Landschaftsmalerei ist. Gerade in diese Zeit fällt die Emanzipation Thomas vom akademischen Ideal: "Auch das Landschaftsmalen hatte seine Haken; in der Schirmerschule musste man komponieren lernen – das konnte ich gewöhnlich nicht mit den Eindrücken, die mir der Schwarzwald gemacht hatte, und überhaupt mit dem, was ich bisher gesehen hatte an Landschaftsnatur, vereinigen; die Schwarzwälder Tannen wollten sich schon gar nicht fügen, auch die langen Bergrücken nicht, und gar die langhin sich ziehenden Wiesen – die zu malen durfte man gar nicht denken“ (Thoma, Im Herbste des Lebens, 1909, S. 28). Gegenüber dem immer noch vorherrschenden Italientypus entdecken die Maler mittlerweile auch andere Regionen, die in die Landschaftsmalerei Eingang finden und in ihrer Individualität das Panorama des Bildwürdigen neu definieren. Thoma löst sich von akademischen Kompositionsschemata, gewagt wird hier der Bildmittelgrund mit dem Flusslauf besetzt – wo normalerweise der Blick in die Weite gehen müsste, eine außergewöhnliche und neue Perspektive. Thoma malt und zeichnet oft direkt vor der Natur, in seinen im Atelier entstandenen Gemälden setzt er dann die Eindrücke auf seine eigene Weise zusammen. Als Motiv dienen ihm dabei die beschaulichen und von einem gewissen Zauber behüteten Schwarzwaldtäler. Gerade solche abgeschiedenen, in sich geschlossenen Talsenken, beschützt von den umgebenden Hügeln, werden zu einem beliebten kompositorischen Motiv. Gekennzeichnet sind seine Landschaften durch die in Grün- und Ockertönen gehaltene Palette und die gleichmäßige Lichtverteilung, die den Szenen oftmals einen irrealen Charakter verleiht. Dargeboten wird eine quasi-religiöse Szene paradiesischer Stimmung mit spielenden Kindern, die einzelne kleine Farbakzente bilden in den grünen Feldern am Bachlauf, der für Thomas Landschaften in die Bildmitte hineinlaufend zum charakteristischen Element wird. Mit dem kleinen Bauernhaus in der geschützten Idylle im Tal inszeniert er umso mehr den seit der Antike in Kunst und Literatur existierenden Topos des Locus amoenus, des lieblichen Ortes. In paradiesischer Abgeschiedenheit ist dies ein Ort des endlosen Frühlings, ewiger Jugend und harmonischer Ruhe außerhalb von Zeit und Raum. Auch in Thomas Landschaft herrscht eine eigentümliche zeitlose, fast wachtraumhafte Klarheit. Die Anziehungskraft dieser scheinbar von der Realität abgekoppelten Täler und Auen besteht für Thoma sicherlich auch in der tröstenden Feststellung, dass solch ein irdisches Paradies, ein imaginärer utopischer Ort doch tatsächlich in der Realität zu finden ist. [KT]




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