Vente: 569 / Rare Books 26 mai 2025 à Hambourg button next Lot 7

 

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Dschami
Yusuf wa Zulaikha. Persische Handschrift
Estimation: € 30,000 / $ 32,400
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Dschami
Yusuf wa Zulaikha (Joseph und Suleika). Persische Handschrift auf Papier. Östliches Iran, spätes 16. Jahrhundert.

• Vollständiges und frühes Manuskript des persischen Epos
• Mit 5 meisterhaften safawidenzeitlichen Miniaturen im Post-Turkmenen-Stil
• Geschrieben in kalligraphischem Nasta'liq-Duktus auf starkem, an den Rändern ornamentiertem Papier
• Zeitgenössischer Ledereinband mit Dublüre


Dschami (1414-1492) ist der letzte in der Reihe der ganz großen persischen Dichter, von Goethe als Vollender der persischen Lyrik gepriesen. Sein zu dem siebenteiligen Zyklus Haft aurang gehörendes Versepos Yusuf und Zulaikha gilt als die beste aller literarischen Fassungen der alttestamentarischen, im Koran aufgegriffenen Geschichte von Joseph und Potiphars Weib. Die fünf Miniaturen illustrieren die allegorische Liebesgeschichte Zulaikhas, der Königstochter und Frau des ägyptischen Wesirs, mit dem Propheten Yusuf, der sie zu mystischer Überhöhung ihrer Liebe führt. Gezeigt werden:
1. Zulaikha im Palast nach ihrem Traum von Yusuf im Kreise ihrer Freundinnen und Dienerin in der Tür.
2. Yusufs Brüder in der Wüste am Brunnen, mit einer Kaufmannskarawane am Horizont.
3. Auf Yusufs Wunsch schickt ihn Zulaikha als Schafhirt in die Berge.
4. Zulaikha lädt Yusuf zu sich ein, sie umarmen sich auf dem Sofa, aber er flieht.
5. Yusuf im Königspalast.
Die Bilder erinnern an den subhöfischen schlichten Stil der Übergangszeit von den Timuriden zu den Safaviden - in fein balancierter Komposition, sicherer Zeichnung und zart abgestimmter Farbigkeit. Üppige Räume und karge Landschaften sind mit knappen Details geschickt charakterisiert. Dies würde auf den Turkmenenstil in Nordwest-Iran des frühen 16. Jhs. deuten, doch sind Aufmachung und Kalligraphie der Handschrift eher ostiranisch, Provinz Herat, und die Zwischentöne der Farben weisen auf das späte 16. Jahrhundert. Vielleicht liegt die Diskrepanz an den leichten Nachmalungen von beschädigten Stellen bei Gesichtern und Teilen des Himmels. - Marginalien, rötlich negativ oder positiv ausgespart, in sechs mehrfach wiederholten vegetabilen bzw. geometrischen Motiven, davon ein vegetabiles mit Tier- und Vogelfiguren.
Starkes Papier, die breiten Ränder allseitig mit sechsfach abwechselnder, durch Matrizen aufgedruckter Musterung in Mauve (geometrisch, floral, figürlich mit Tieren und Vögeln); Papier im Textfeld besser geglättet, vielleicht eingefasert. Zweispaltiger Text mit Randleisten: eine blaue und drei schwarz gerahmte sowie eine rein goldene, mittig sowie um Überschriftfeld schmal golden feinschwarz gerahmt. 14 Zeilen, vor Bildseiten zur Platzgewinnung einige diagonal geschrieben mit sechspassigen Goldornamenten. Kalligraphischer, etwas kräftiger Nasta’liq-Duktus in schwarzer Rußtinte, Kapitel-Überschriften hellblau und golden in kalligraphischem Naskhi-Duktus.
Textbeginn doppelseitig illuminiert, rechts mit nach oben offener kräftiger kobaltblauer Rahmung, links geschlossen; über Textanfang hoher blaugrundiger Fries mit goldenen Rautenfeldern und Pendants, seitlich überschnitten, darüber zwei goldgrundige Kappen mit blauer Füllung; der blaue Grund jeweils mit spiraligen Blütenstengeln, in den Kappen in den Goldgrund überspringend, die Goldgründe mit mattfarbenen Blüten besetzt, der mittige mit Titel- und Autorenangabe. Der Text hier von Goldgründen umwölkt.
Dunkelbrauner Ledereinband, Vorder- und Rückseite sowie fünfseitiger Ausschnitt auf der Zunge jeweils mit Bordüre mit goldgeprägten und -bemalten Randleisten, vertieftem Hauptfeld mit vierfach gespitzter, fast runder Mittelmandel mit symmetrischer vegetabiler Füllung und zwei Pendants sowie dicht gefülltem Grund mit spiraliger Rankenfüllung, mit Gabelblättern und Wolkenbändern in schwachem Relief und goldgepunztem Grund, oben und unten um einen schmalen Fries mit Blütenband erweitert. Dublüre in hellerem Leder mit sehr fein ausgeschnittenem Goldfiligran (Leder oder Papier) auf hellblauem Grund der gespitzten Mittelmandel und ihrer in den Ecken wiederholten Viertel-Ausschnitte.
Wir danken Prof. Dr. Claus Peter Haase für die wissenschaftliche Unterstützung.

EINBAND: Bemerkenwerter Ledereinband d. Zt. mit Klappe und Dublüre (siehe oben). 21 : 12,5 cm. - ILLUSTRATION: Mit 5 Miniaturen sowie doppelseitig illuminiertem Textbeginn. - KOLLATION: 151 Bll. Blattgröße 21 : 12 cm. - ZUSTAND: Zweite Hälfte mit Wasserrand im unt. Bundsteg, vereinz. Tintenwischer, weiße Farbe der Miniaturen tls. etw. oxydiert, die Bll. mit den Miniaturen am Seitensteg mit kl. Läsur. Gelenke tls. etw. rissig, Deckelränder beschabt, Rücken-Ende mit Läsuren. Sonst insgesamt guterhaltene und dekorative Handschrift des 16. Jahrhunderts. - PROVENIENZ: Großer dekorativer Bibliothekssiegelabdruck am Rand des Muftis von Erzurum, Fa´iq Uthman/Osman, 7zeilig, mit Blütenornamentik, arabisch, datiert 1201 AH /1786-7 AD. - Am Ende mit kl. Devisenstempel. - Süddeutsche Privatsammlung.

Early and decorative manuscript of the famous Persian epic, on strong paper with alternating geometrical, ornamental and figurative patterns in mauve on all sides. Eastern Iran, late 16th century. With 5 masterly miniatures in post-Turkmen style and double-sided illuminated text beginning. Written in calligraphic Nasta'liq ductus, bound in a decorative contemporary leather binding with doublure. 151 leaves. - Second half with waterstain in lower margin, here and there ink smudges, white color of miniatures partly somewhat oxidized, the leaves with the miniatures at fore edge with small tear. Joints cracked in places, edges of covers scraped, spine ends chipped. Otherwise a well-preserved 16th century manuscript. From a South German private collection.




 

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