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August Macke
Unser Garten mit blühenden Rabatten, 1912.
Oil on canvas
Estimation: € 300,000 / $ 330,000
Unser Garten mit blühenden Rabatten. 1912.
Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert.
Verso handschriftlich datiert und betitelt. 64 x 47,5 cm (25,1 x 18,7 in). [JS].
• Auf dem Höhepunkt des "Blauen Reiter".
• Im Dezember 1911 stellt Macke gemeinsam mit Kandinsky und Marc in der ersten Ausstellung "Der Blaue Reiter" in München aus.
• Unser sommerliches Gartenbild entsteht unmittelbar nach Erscheinen des Almanachs "Der Blaue Reiter" im Mai 1912.
• "Unser Garten mit blühenden Rabatten" steht am Anfang von Mackes kurzer expressionistischer Schaffenszeit (1911–1914), die durch seinen frühen Tod im Ersten Weltkrieg ein jähes Ende findet.
• Bedeutende langjährige Ausstellungshistorie seit 1935: zuletzt in der Kunsthalle Hamburg für zwei Jahrzehnte als Dauerleihgabe aus Privatbesitz.
PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers (1914).
Elisabeth Macke-Erdmann, Berlin.
Antiquariat Tenner, Heidelberg (1957).
Galerie Griebert, München (1963).
Siegfried Adler, Montagnola (1968).
Privatsammlung Mülheim a. d. Ruhr (seit den 1990er Jahren).
Privatsammlung Norddeutschland (vom Vorgenannten durch Erbschaft erhalten).
AUSSTELLUNG: August Macke, Kestner-Gesellschaft, Hannover, 1935, Kat.-Nr. 27 (verso mit dem Etikett).
Galerie von der Heyde, Berlin (vor 1943, verso mit dem Etikett).
August Macke. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Kunstverein Hamburg / Kunstverein Frankfurt a. Main, 1968/69, Kat.-Nr. 51 (m. Abb. Nr. 9).
August Macke. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster / Städtisches Kunstmuseum, Bonn / Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, 1986/87, Kat.-Nr. 74 (m. Farbabb. S. 241).
August Macke, 1887-1914, Fundación Colección Thyssen-Bornemisza, Madrid, 1998, Kat.-Nr. 29 (m. Abb. S. 99).
August Macke und die frühe Moderne in Europa, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster / Kunstmuseum Bonn, 2001/02, Kat.-Nr. 60 (m. Abb. S. 157).
Gartenlust. Der Garten in der Kunst, Orangerie des Unteren Belvedere, Wien, 2007, o. Kat.-Nr. (m. Abb. S. 215).
Marc, Macke und Delaunay. Die Schönheit einer zerbrechlichen Welt (1910-1914), Sprengel Museum, Hannover, 29.3.-19.7.2009, Kat.-Nr. 74 (m. Abb. S. 119).
Begegnung in Bildwelten, August Macke Haus, Bonn 2017, S. 77 (m. Abb. S. 93).
Hamburger Kunsthalle, Hamburg (Dauerleihgabe seit den 1990er Jahren, Inv.-Nr. 200542).
LITERATUR: Ursula Heiderich, August Macke. Gemälde. Werkverzeichnis, Ostfildern 2008, WVZ-Nr. 392 (m. SW-Abb.).
- -
Gustav Vriesen, Der Maler August Macke, Stuttgart 1953, Kat.-Nr. 298.
C. Gerhardt, Fabrik und Lager chemischer Apparate, Bonn 1974, Abb. S. 38.
Ernst Gerhard Güse, August Macke, der Impressionismus und die Fauves, ein Beitrag zu Mackes Rezeption französischer Malerei, in: Ausst.-Kat. August Macke. Gemälde Aquarelle, Zeichnungen, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster / Städtische Kunstmuseum, Bonn / Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, München 1986, S. 33 (m. Abb. Nr. 33).
Magdalena M. Moeller, August Macke, Köln 1988, S. 102 (m. Abb. Farbtafel 17, S. 103).
Rudolf von Bitter, August Macke, München 1993 (m. Abb. 62, S. 87).
Andreas Pohlmann, Ausst.-Kat. August Macke und Bonn, Schriftenreihe Verein August Macke Haus, Nr. 7, Bonn 1993 (m. Abb. Nr. 13, S. 45).
Barbara Wyandt, Farbe und Naturauffassung im Werk von August Macke, Hildesheim/Zürich/New York 1994, S. 151.
August Macke und die frühe Moderne in Europa, in: Ausst.-Kat. August Macke und die frühe Moderne in Europa, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster / Kunstmuseum Bonn, 2001/02, Ostfildern 2001, S. 143.
Lothar Schmitt, Iris Stollmayer, August Macke: Blickfänge in und um sein Bonner Haus, Schriftenreihe Verein August Macke Haus, Nr. 38, Bonn 2001, S. 160.
Mario-Andreas von Lüttichau, Im Farbenrausch. Munch, Matisse und die Expressionisten, Ausst.-Kat. Museum Folkwang, Essen 2012, Abb. S. 104.
Anni Dufour (Hrsg.), Franz Marc, August Macke: L'aventure du cavalier bleu, Ausst.-Kat. Musée d'Orsay, Paris 2019, Abb. S. 100.
Der Westfälische Expressionismus, Ausst.-Kat. Kunsthalle Bielefeld, 2010, Abb. S. 101.
Klara Drenker-Nagels, Ina Ewers-Schultz (Hrsg.), August Macke und Freunde: Begegnung in Bildwelten, August Macke Haus, 2017, S. 77 (m. Abb. S. 93).
"Er hat von uns allen der Farbe den hellsten und reinsten Klang gegeben, so klar und hell, wie sein ganzes Wesen war."
Franz Marc im Nachruf auf August Macke, September 1914.
Aufrufzeit: 06.12.2024 - ca. 17.42 h +/- 20 Min.
Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert.
Verso handschriftlich datiert und betitelt. 64 x 47,5 cm (25,1 x 18,7 in). [JS].
• Auf dem Höhepunkt des "Blauen Reiter".
• Im Dezember 1911 stellt Macke gemeinsam mit Kandinsky und Marc in der ersten Ausstellung "Der Blaue Reiter" in München aus.
• Unser sommerliches Gartenbild entsteht unmittelbar nach Erscheinen des Almanachs "Der Blaue Reiter" im Mai 1912.
• "Unser Garten mit blühenden Rabatten" steht am Anfang von Mackes kurzer expressionistischer Schaffenszeit (1911–1914), die durch seinen frühen Tod im Ersten Weltkrieg ein jähes Ende findet.
• Bedeutende langjährige Ausstellungshistorie seit 1935: zuletzt in der Kunsthalle Hamburg für zwei Jahrzehnte als Dauerleihgabe aus Privatbesitz.
PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers (1914).
Elisabeth Macke-Erdmann, Berlin.
Antiquariat Tenner, Heidelberg (1957).
Galerie Griebert, München (1963).
Siegfried Adler, Montagnola (1968).
Privatsammlung Mülheim a. d. Ruhr (seit den 1990er Jahren).
Privatsammlung Norddeutschland (vom Vorgenannten durch Erbschaft erhalten).
AUSSTELLUNG: August Macke, Kestner-Gesellschaft, Hannover, 1935, Kat.-Nr. 27 (verso mit dem Etikett).
Galerie von der Heyde, Berlin (vor 1943, verso mit dem Etikett).
August Macke. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Kunstverein Hamburg / Kunstverein Frankfurt a. Main, 1968/69, Kat.-Nr. 51 (m. Abb. Nr. 9).
August Macke. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster / Städtisches Kunstmuseum, Bonn / Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, 1986/87, Kat.-Nr. 74 (m. Farbabb. S. 241).
August Macke, 1887-1914, Fundación Colección Thyssen-Bornemisza, Madrid, 1998, Kat.-Nr. 29 (m. Abb. S. 99).
August Macke und die frühe Moderne in Europa, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster / Kunstmuseum Bonn, 2001/02, Kat.-Nr. 60 (m. Abb. S. 157).
Gartenlust. Der Garten in der Kunst, Orangerie des Unteren Belvedere, Wien, 2007, o. Kat.-Nr. (m. Abb. S. 215).
Marc, Macke und Delaunay. Die Schönheit einer zerbrechlichen Welt (1910-1914), Sprengel Museum, Hannover, 29.3.-19.7.2009, Kat.-Nr. 74 (m. Abb. S. 119).
Begegnung in Bildwelten, August Macke Haus, Bonn 2017, S. 77 (m. Abb. S. 93).
Hamburger Kunsthalle, Hamburg (Dauerleihgabe seit den 1990er Jahren, Inv.-Nr. 200542).
LITERATUR: Ursula Heiderich, August Macke. Gemälde. Werkverzeichnis, Ostfildern 2008, WVZ-Nr. 392 (m. SW-Abb.).
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Gustav Vriesen, Der Maler August Macke, Stuttgart 1953, Kat.-Nr. 298.
C. Gerhardt, Fabrik und Lager chemischer Apparate, Bonn 1974, Abb. S. 38.
Ernst Gerhard Güse, August Macke, der Impressionismus und die Fauves, ein Beitrag zu Mackes Rezeption französischer Malerei, in: Ausst.-Kat. August Macke. Gemälde Aquarelle, Zeichnungen, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster / Städtische Kunstmuseum, Bonn / Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, München 1986, S. 33 (m. Abb. Nr. 33).
Magdalena M. Moeller, August Macke, Köln 1988, S. 102 (m. Abb. Farbtafel 17, S. 103).
Rudolf von Bitter, August Macke, München 1993 (m. Abb. 62, S. 87).
Andreas Pohlmann, Ausst.-Kat. August Macke und Bonn, Schriftenreihe Verein August Macke Haus, Nr. 7, Bonn 1993 (m. Abb. Nr. 13, S. 45).
Barbara Wyandt, Farbe und Naturauffassung im Werk von August Macke, Hildesheim/Zürich/New York 1994, S. 151.
August Macke und die frühe Moderne in Europa, in: Ausst.-Kat. August Macke und die frühe Moderne in Europa, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster / Kunstmuseum Bonn, 2001/02, Ostfildern 2001, S. 143.
Lothar Schmitt, Iris Stollmayer, August Macke: Blickfänge in und um sein Bonner Haus, Schriftenreihe Verein August Macke Haus, Nr. 38, Bonn 2001, S. 160.
Mario-Andreas von Lüttichau, Im Farbenrausch. Munch, Matisse und die Expressionisten, Ausst.-Kat. Museum Folkwang, Essen 2012, Abb. S. 104.
Anni Dufour (Hrsg.), Franz Marc, August Macke: L'aventure du cavalier bleu, Ausst.-Kat. Musée d'Orsay, Paris 2019, Abb. S. 100.
Der Westfälische Expressionismus, Ausst.-Kat. Kunsthalle Bielefeld, 2010, Abb. S. 101.
Klara Drenker-Nagels, Ina Ewers-Schultz (Hrsg.), August Macke und Freunde: Begegnung in Bildwelten, August Macke Haus, 2017, S. 77 (m. Abb. S. 93).
"Er hat von uns allen der Farbe den hellsten und reinsten Klang gegeben, so klar und hell, wie sein ganzes Wesen war."
Franz Marc im Nachruf auf August Macke, September 1914.
Aufrufzeit: 06.12.2024 - ca. 17.42 h +/- 20 Min.
Geträumte Alltagsparadiese
August Mackes "Unser Garten mit blühenden Rabatten" zeigt eine jener sehr persönlichen Momentaufnahmen im Leben des Künstlers: Farben und Formen charakterisieren so eindrucksvoll seine visuelle Lust an den leuchtenden Farben, mit denen er wie hier einen sonnigen, leicht ansteigend in die Tiefe entlang der Architektur führenden Weg malt. Der Gegensatz von strenger Fassade und ungezwungener, unmittelbarer Kraft einer gepflegten und zugleich dem Wildwuchs überlassenen Natur vermittelt ein Gefühl der Freude. Mackes visuelle Darstellungen einer heilen Welt, die der junge Maler in moderner Gestalt eines neuzeitlichen Paradieses vor Augen hat, sind charakteristisch für sein Schaffen. Nicht selten ist es ein ganz persönlicher Garten Eden, der in (scheinbaren) Alltagsszenen aufgeht. Oft sind es die Spaziergänger in sonnigen Parks oder Zoologischen Gärten, wandelnd in einer diesseitigen Welt von Muße, Schönheit und entspannter Betrachtung, mit denen er seine Paradiesversion formuliert. Die hier mit diesem Gartenbild vorgenommene Ausgrenzung des Problematischen, des gleichwohl Alltäglichen lässt dies deutlich werden. Es ist eine ruhige, umgrenzte Welt, in der Macke seine Familie etwa im gepflegten Bonner Garten malt, fernab aller Alltäglichkeit jenseits der Mauer zur lauten, stark befahrenen Bornheimer Straße. Es ist eine idealisierte Welt, die sein tiefes Gefühl für ein Versinken in die Rhythmen der Natur zeigt. Und so ersetzt "Unser Garten" den Garten Eden auf Erden, den Macke in ein modernes, innerstädtisches Paradies oder wie hier eine Gartenlandschaft mit Architektur versetzt. Es ist die Variation einer idealisierten Idee, die er in seinem Innern ordnet und farbprächtig zum Ausdruck bringt.
In vielen Bildern, wie auch in dem verwandten Gemälde "Gartenweg" (1912, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster), träumt Macke den Traum von einer vollendeten, sich paradiesisch erfüllenden Welt. Die Macht des Traumes wird zu einem Schlüssel seines Werkes, so auch hier in Form einer unberührten 'Ecke' in seinem ganz intimen Lebensraum. Stimmungen in Mackes Bildern sind oft geprägt von etwas Träumerischem, herrscht in vielen Werken Bewegungslosigkeit vor und die Figuren, so sie Mackes Welt beleben, erscheinen wie im Zustand der innerlichen Verharrung. Sie sind ebenfalls Betrachter, haben oftmals den Kopf geneigt und die Augen geschlossen, vermitteln so den Eindruck eines meditativen Zustands. 1905 liest der junge, theateraffine Macke "Die Welt als Wille und Vorstellung" von Arthur Schopenhauer. "Er spricht sehr interessant über Träume", berichtet Macke am 9. September 1905 an Elisabeth Gerhardt aus Kandern (August Macke, Briefe an Elisabeth und die Freunde, München 1987, S. 70).
Henri Matisse und die "Fauves"
Eigentlich im Wiederspruch zum Paradiesgedanken entwickelt sich das farbstarke Kolorit seiner Palette. Spätestens 1910, als Macke im Februar Bilder unter anderem von Henri Matisse in München in der Galerie Thannhauser sieht, darunter "La terrasse, St. Tropez" (1904, Isabella Stewart Gardner Museum, Boston), wovon er eine Skizze anfertigt (1910, Skizzenbuch Nr. 38, S. 73), beginnt eine intensive Auseinandersetzung mit den Künstlern des Fauvismus, ihrem malerischen Ausdruck, ihrem Streben nach Unmittelbarkeit, dem Einsatz der Farbe und der Wirkung des Lichts. Die Farben sind bei den "Fauves" zu größter Intensität gesteigert und balancieren zugleich dekorative und flächige Momente. Neben der Klarheit des Vortrages entwickelt Macke eine strenge Reflexion der malerischen Form, wie hier in der Wiedergabe des Gebäudes, des Wohn- und Firmengebäudes seiner Schwiegereltern Carl Heinrich und Sophie Gerhardt rechts im Bilde, mit Blick auf das rot verklinkerte Nachbarhaus dahinter.
Macke verehrt Henri Matisse, dessen Werk er bereits während seines Aufenthalts in Paris im Sommer 1907 und erneut während der Hochzeitreise an die Seine-Metropole Anfang Oktober 1909 studiert, was zu einer deutlichen Veränderung seines eigenen Stils in den Gemälden führt, die im Jahr des Aufenthalts in Tegernsee ab Ende Oktober 1909 entstehen. Landschaften und vor allem Stillleben gestaltet der Künstler nun stark vereinfacht, oft mit reinen, intensiven Farben, Formen begrenzt er mit breiten, geschwungenen Konturen und es gibt eine auffallende Bindung an die Fläche.
Und Anfang November, zurück in Bonn, fährt August Macke vor Weihnachten 1910 noch schnell nach Hagen, um im Museum Folkwang die Tournee der zweiten Ausstellung der "Neuen Künstlervereinigung München" zu sehen, worüber er enttäuscht seinen Eindruck in einem Brief an Franz Marc zum Ausdruck bringt, aber voller Begeisterung festhält: "Ich [..] sah zwei Matisse, die mich entzückten." (zit. nach: August Macke Franz Marc Briefwechsel, Köln 1964, S. 32). Neben dem "Stilleben mit Asphodelen" aus dem Jahr 1906 sieht Macke auch "La Berge" (Kunstmuseum Basel), eine Landschaft aus dem Jahr 1907, mit deren doch auch strenger Architektur sich Macke in Landschafts-Bildern sichtbar beschäftigt.
Zurück in Bonn
Anfang November kehrt August Macke mit seiner Frau Elisabeth, dem fast sieben Monate alten Sohn Walter und dem Hausmädchen Anni nach Bonn zurück. Der Entschluss, den Winter nicht mehr im oberbayerischen Tegernsee zu verbringen, schien allmählich gereift. Der Wunsch, das naturverbundene Dasein gegen den urbaneren Kontext und die Einbindung in den sympathischen Familienverband seiner Frau einzutauschen, sowie das Bedürfnis nach anderen Arbeitsbedingungen steht bei den Überlegungen des jungen Ehepaares im Vordergrund. "Aber die Atelierfrage", schreibt Macke an seine Schwiegermutter Sophie Gerhardt, "das ist das Aller-, allerwichtigste" (Macke an Sophie Gerhardt, zit. nach: August Macke, Briefe an Elisabeth und die Freunde, München 1987, S. 258). Die Arbeiten am Ausbau des Ateliers in dem kleinen Haus, das sich auf dem Grundstück der Schwiegereltern befindet, beschäftigen den Künstler zunehmend; im Februar 1911 ist die Renovierung des Hauses Bornheimer Straße 96 endlich abgeschlossen. Das Atelier mit Mansarde in der vierten Etage ist für Macke ein Segen: Es hat große Fenster nach drei Seiten und ein großes Oberlicht. Von hier aus ist es möglich, weit in die Gegend zu schauen, auf die sehr belebte Ringstraße bis fast zur Kölner Chaussee mit dem Turm der Irrenanstalt, auf die Viktoriabrücke, die über die Bahn führt, gleich vor dem Haus gegenüber, und auf die Marienkirche, die sich von Vorstadthäusern umgeben jeden Tag in anderer Stimmung zeigt.
Macke malt aber nicht nur wie von fremden Kräften angetrieben, sondern er ist auch gefangen von der kunst- und kulturpolitischen Tätigkeit als ausstellender Künstler. In der relativ kurzen Zeitspanne des Bonner Aufenthalts von 1910 bis 1914 verbindet sie sich mit Ereignissen von epochaler Bedeutung: Neben der Zugehörigkeit zur Redaktion des "Blauen Reiters", für den Macke vor allem im Rheinland eintritt und einen Artikel über "Die Masken" schreibt, sind dies vor allem sein Engagement im Arbeitsausschuss der "Internationalen Kunstausstellung des Sonderbundes Westdeutscher Kunstfreunde und Künstler" im Sommer 1912 in Köln, die Initiative zur "Ausstellung Rheinischer Expressionisten" 1913 bei Cohen in Bonn und der im selben Jahr von Herwarth Waldens Berliner Galerie "Der Sturm" zusammengestellte "Erste Deutsche Herbstsalon". Anfang 1911 wird in Köln der "Gereonsklub" ins Leben gerufen, in dem eine Mal- und Zeichenschule betrieben wird, Ausstellungen eingerichtet werden, etwa die zweite Station der Ausstellung des "Blauen Reiters" nach München im Januar 1912 zu sehen ist, sowie Debattier- und Klubveranstaltungen stattfinden, nicht wenige darunter unter der Ägide von August Macke.
Und erneut Paris
In der Zeit vom 22. bis 26. September 1912 besuchen Franz Marc und seine Frau Maria Franck Mackes in Bonn. Gemeinsam malen Marc und Macke das große Wandbild "Paradies" in dessen Atelier und gemeinsam besuchen sie die Sonderbund-Ausstellung in Köln. Angeregt durch die Werke der jungen französischen Künstler fahren Franz und Maria Marc zusammen mit August Macke für gut eine Woche nach Paris. "Heute waren wir bei Delaunay und Frau. Sehr nett! Haben einen Bubi. Nachher bei Vollard (Wohnung), Durand-Ruel etc. Gestern morgen im Herbstsalon (scheußlich)", schreibt Macke am 2. Oktober seiner Frau Elisabeth nach Bonn (August Macke, Briefe an Elisabeth und die Freunde, München 1987, S. 291). Nach der Rückkehr aus Paris berichtet August Macke am 21. Oktober vermutlich an den Onkel seiner Frau, den Mäzen und Sammler Bernhard Koehler, nach Berlin: "Was uns in Paris auffiel, war die Talentlosigkeit der ausgestellten Kubisten. Was wir von Picasso und Delaunay sahen, hat mir schon sehr imponiert. Ich muß auch sagen, daß die Futuristen, die jetzt in Köln sind, einen großen Eindruck auf mich machten. Die moderne Malerei kommt um diese Ideen noch weniger herum als um Picasso" (August Macke, Briefe an Elisabeth und die Freunde, S. 292).
Wie kaum ein anderer Künstler ist Macke informiert über die neuesten Strömungen in der Malerei. Aber auch die damals wichtigen Kunsthändler in Paris sind ihm vertraut: Ambroise Vollard steht unter anderem für Paul Gauguin, Pablo Picasso und Henri Matisse; Paul Durand-Ruel ist der Galerist von Paul Cézanne und der Impressionisten. Und auch dieses umfassende Wissen spiegelt sich in den farbenprächtigen Gemälden. [MvL]
August Mackes "Unser Garten mit blühenden Rabatten" zeigt eine jener sehr persönlichen Momentaufnahmen im Leben des Künstlers: Farben und Formen charakterisieren so eindrucksvoll seine visuelle Lust an den leuchtenden Farben, mit denen er wie hier einen sonnigen, leicht ansteigend in die Tiefe entlang der Architektur führenden Weg malt. Der Gegensatz von strenger Fassade und ungezwungener, unmittelbarer Kraft einer gepflegten und zugleich dem Wildwuchs überlassenen Natur vermittelt ein Gefühl der Freude. Mackes visuelle Darstellungen einer heilen Welt, die der junge Maler in moderner Gestalt eines neuzeitlichen Paradieses vor Augen hat, sind charakteristisch für sein Schaffen. Nicht selten ist es ein ganz persönlicher Garten Eden, der in (scheinbaren) Alltagsszenen aufgeht. Oft sind es die Spaziergänger in sonnigen Parks oder Zoologischen Gärten, wandelnd in einer diesseitigen Welt von Muße, Schönheit und entspannter Betrachtung, mit denen er seine Paradiesversion formuliert. Die hier mit diesem Gartenbild vorgenommene Ausgrenzung des Problematischen, des gleichwohl Alltäglichen lässt dies deutlich werden. Es ist eine ruhige, umgrenzte Welt, in der Macke seine Familie etwa im gepflegten Bonner Garten malt, fernab aller Alltäglichkeit jenseits der Mauer zur lauten, stark befahrenen Bornheimer Straße. Es ist eine idealisierte Welt, die sein tiefes Gefühl für ein Versinken in die Rhythmen der Natur zeigt. Und so ersetzt "Unser Garten" den Garten Eden auf Erden, den Macke in ein modernes, innerstädtisches Paradies oder wie hier eine Gartenlandschaft mit Architektur versetzt. Es ist die Variation einer idealisierten Idee, die er in seinem Innern ordnet und farbprächtig zum Ausdruck bringt.
August Macke, Gartenweg, 1912, Öl auf Leinwand, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Westfälisches Landesmuseum, Münster.
In vielen Bildern, wie auch in dem verwandten Gemälde "Gartenweg" (1912, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster), träumt Macke den Traum von einer vollendeten, sich paradiesisch erfüllenden Welt. Die Macht des Traumes wird zu einem Schlüssel seines Werkes, so auch hier in Form einer unberührten 'Ecke' in seinem ganz intimen Lebensraum. Stimmungen in Mackes Bildern sind oft geprägt von etwas Träumerischem, herrscht in vielen Werken Bewegungslosigkeit vor und die Figuren, so sie Mackes Welt beleben, erscheinen wie im Zustand der innerlichen Verharrung. Sie sind ebenfalls Betrachter, haben oftmals den Kopf geneigt und die Augen geschlossen, vermitteln so den Eindruck eines meditativen Zustands. 1905 liest der junge, theateraffine Macke "Die Welt als Wille und Vorstellung" von Arthur Schopenhauer. "Er spricht sehr interessant über Träume", berichtet Macke am 9. September 1905 an Elisabeth Gerhardt aus Kandern (August Macke, Briefe an Elisabeth und die Freunde, München 1987, S. 70).
August Macke (vorne kniend) zusammen mit Wassily Kandinsky (2. von links), Heinrich Campendonk, Helmut Macke, Cuno Amiet und seiner Frau auf dem Balkon der Ainmillerstraße 36, München 1911, Fotografie, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München.
Henri Matisse und die "Fauves"
Eigentlich im Wiederspruch zum Paradiesgedanken entwickelt sich das farbstarke Kolorit seiner Palette. Spätestens 1910, als Macke im Februar Bilder unter anderem von Henri Matisse in München in der Galerie Thannhauser sieht, darunter "La terrasse, St. Tropez" (1904, Isabella Stewart Gardner Museum, Boston), wovon er eine Skizze anfertigt (1910, Skizzenbuch Nr. 38, S. 73), beginnt eine intensive Auseinandersetzung mit den Künstlern des Fauvismus, ihrem malerischen Ausdruck, ihrem Streben nach Unmittelbarkeit, dem Einsatz der Farbe und der Wirkung des Lichts. Die Farben sind bei den "Fauves" zu größter Intensität gesteigert und balancieren zugleich dekorative und flächige Momente. Neben der Klarheit des Vortrages entwickelt Macke eine strenge Reflexion der malerischen Form, wie hier in der Wiedergabe des Gebäudes, des Wohn- und Firmengebäudes seiner Schwiegereltern Carl Heinrich und Sophie Gerhardt rechts im Bilde, mit Blick auf das rot verklinkerte Nachbarhaus dahinter.
Macke verehrt Henri Matisse, dessen Werk er bereits während seines Aufenthalts in Paris im Sommer 1907 und erneut während der Hochzeitreise an die Seine-Metropole Anfang Oktober 1909 studiert, was zu einer deutlichen Veränderung seines eigenen Stils in den Gemälden führt, die im Jahr des Aufenthalts in Tegernsee ab Ende Oktober 1909 entstehen. Landschaften und vor allem Stillleben gestaltet der Künstler nun stark vereinfacht, oft mit reinen, intensiven Farben, Formen begrenzt er mit breiten, geschwungenen Konturen und es gibt eine auffallende Bindung an die Fläche.
Und Anfang November, zurück in Bonn, fährt August Macke vor Weihnachten 1910 noch schnell nach Hagen, um im Museum Folkwang die Tournee der zweiten Ausstellung der "Neuen Künstlervereinigung München" zu sehen, worüber er enttäuscht seinen Eindruck in einem Brief an Franz Marc zum Ausdruck bringt, aber voller Begeisterung festhält: "Ich [..] sah zwei Matisse, die mich entzückten." (zit. nach: August Macke Franz Marc Briefwechsel, Köln 1964, S. 32). Neben dem "Stilleben mit Asphodelen" aus dem Jahr 1906 sieht Macke auch "La Berge" (Kunstmuseum Basel), eine Landschaft aus dem Jahr 1907, mit deren doch auch strenger Architektur sich Macke in Landschafts-Bildern sichtbar beschäftigt.
August Macke, Terrasse, nach Henri Matisse, Die Terrasse, St. Tropez, 1910, Bleistift, Skizzenbuch Nr. 38, S. 73.
Zurück in Bonn
Anfang November kehrt August Macke mit seiner Frau Elisabeth, dem fast sieben Monate alten Sohn Walter und dem Hausmädchen Anni nach Bonn zurück. Der Entschluss, den Winter nicht mehr im oberbayerischen Tegernsee zu verbringen, schien allmählich gereift. Der Wunsch, das naturverbundene Dasein gegen den urbaneren Kontext und die Einbindung in den sympathischen Familienverband seiner Frau einzutauschen, sowie das Bedürfnis nach anderen Arbeitsbedingungen steht bei den Überlegungen des jungen Ehepaares im Vordergrund. "Aber die Atelierfrage", schreibt Macke an seine Schwiegermutter Sophie Gerhardt, "das ist das Aller-, allerwichtigste" (Macke an Sophie Gerhardt, zit. nach: August Macke, Briefe an Elisabeth und die Freunde, München 1987, S. 258). Die Arbeiten am Ausbau des Ateliers in dem kleinen Haus, das sich auf dem Grundstück der Schwiegereltern befindet, beschäftigen den Künstler zunehmend; im Februar 1911 ist die Renovierung des Hauses Bornheimer Straße 96 endlich abgeschlossen. Das Atelier mit Mansarde in der vierten Etage ist für Macke ein Segen: Es hat große Fenster nach drei Seiten und ein großes Oberlicht. Von hier aus ist es möglich, weit in die Gegend zu schauen, auf die sehr belebte Ringstraße bis fast zur Kölner Chaussee mit dem Turm der Irrenanstalt, auf die Viktoriabrücke, die über die Bahn führt, gleich vor dem Haus gegenüber, und auf die Marienkirche, die sich von Vorstadthäusern umgeben jeden Tag in anderer Stimmung zeigt.
Macke malt aber nicht nur wie von fremden Kräften angetrieben, sondern er ist auch gefangen von der kunst- und kulturpolitischen Tätigkeit als ausstellender Künstler. In der relativ kurzen Zeitspanne des Bonner Aufenthalts von 1910 bis 1914 verbindet sie sich mit Ereignissen von epochaler Bedeutung: Neben der Zugehörigkeit zur Redaktion des "Blauen Reiters", für den Macke vor allem im Rheinland eintritt und einen Artikel über "Die Masken" schreibt, sind dies vor allem sein Engagement im Arbeitsausschuss der "Internationalen Kunstausstellung des Sonderbundes Westdeutscher Kunstfreunde und Künstler" im Sommer 1912 in Köln, die Initiative zur "Ausstellung Rheinischer Expressionisten" 1913 bei Cohen in Bonn und der im selben Jahr von Herwarth Waldens Berliner Galerie "Der Sturm" zusammengestellte "Erste Deutsche Herbstsalon". Anfang 1911 wird in Köln der "Gereonsklub" ins Leben gerufen, in dem eine Mal- und Zeichenschule betrieben wird, Ausstellungen eingerichtet werden, etwa die zweite Station der Ausstellung des "Blauen Reiters" nach München im Januar 1912 zu sehen ist, sowie Debattier- und Klubveranstaltungen stattfinden, nicht wenige darunter unter der Ägide von August Macke.
August Macke begießt das „Pflänzchen der Modernen Kunst“ auf dem Balkon der Ainmillerstraße 36, München 1911, Fotografie, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München.
Und erneut Paris
In der Zeit vom 22. bis 26. September 1912 besuchen Franz Marc und seine Frau Maria Franck Mackes in Bonn. Gemeinsam malen Marc und Macke das große Wandbild "Paradies" in dessen Atelier und gemeinsam besuchen sie die Sonderbund-Ausstellung in Köln. Angeregt durch die Werke der jungen französischen Künstler fahren Franz und Maria Marc zusammen mit August Macke für gut eine Woche nach Paris. "Heute waren wir bei Delaunay und Frau. Sehr nett! Haben einen Bubi. Nachher bei Vollard (Wohnung), Durand-Ruel etc. Gestern morgen im Herbstsalon (scheußlich)", schreibt Macke am 2. Oktober seiner Frau Elisabeth nach Bonn (August Macke, Briefe an Elisabeth und die Freunde, München 1987, S. 291). Nach der Rückkehr aus Paris berichtet August Macke am 21. Oktober vermutlich an den Onkel seiner Frau, den Mäzen und Sammler Bernhard Koehler, nach Berlin: "Was uns in Paris auffiel, war die Talentlosigkeit der ausgestellten Kubisten. Was wir von Picasso und Delaunay sahen, hat mir schon sehr imponiert. Ich muß auch sagen, daß die Futuristen, die jetzt in Köln sind, einen großen Eindruck auf mich machten. Die moderne Malerei kommt um diese Ideen noch weniger herum als um Picasso" (August Macke, Briefe an Elisabeth und die Freunde, S. 292).
Wie kaum ein anderer Künstler ist Macke informiert über die neuesten Strömungen in der Malerei. Aber auch die damals wichtigen Kunsthändler in Paris sind ihm vertraut: Ambroise Vollard steht unter anderem für Paul Gauguin, Pablo Picasso und Henri Matisse; Paul Durand-Ruel ist der Galerist von Paul Cézanne und der Impressionisten. Und auch dieses umfassende Wissen spiegelt sich in den farbenprächtigen Gemälden. [MvL]
22
August Macke
Unser Garten mit blühenden Rabatten, 1912.
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Commission, taxes et droit de suite
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Calcul en cas d'imposition différentielle:
Prix d’adjudication jusqu’à 800 000 euros : frais de vente 32 %.
Des frais de vente de 27% sont facturés sur la partie du prix d’adjudication dépassant 800 000 euros. Ils sont additionnés aux frais de vente dus pour la partie du prix d’adjudication allant jusqu’à 800 000 euros.
Des frais de vente de 22% sont facturés sur la partie du prix d’adjudication dépassant 4 000 000 euros. Ils sont additionnés aux frais de vente dus pour la partie du prix d’adjudication allant jusqu’à 4 000 000 euros.
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Calcul en cas d'imposition régulière:
Prix d'adjudication jusqu'à 800 000 € : 27 % de commission majorée de la TVA légale
Prix d'adjudication supérieur à 800 000 € : montants partiels jusqu'à 800 000 € 27 % de commission, montants partiels supérieurs à 800 000 € : 21 % de commission, à chaque fois majorés de la TVA légale.
Prix d'adjudication supérieur à 4.000 000 € : montants partiels supérieurs à 4.000 000 € : 15 % de commission, à chaque fois majorés de la TVA légale.
Si vous souhaitez appliquer l'imposition régulière, merci de bien vouloir le communiquer par écrit avant la facturation.
Calcul en cas de droit de suite:
Pour les œuvres originales d’arts plastiques et de photographie d’artistes vivants ou d’artistes décédés il y a moins de 70 ans, soumises au droit de suite, une rémunération au titre du droit de suite à hauteur des pourcentages indiqués au § 26, al. 2 de la loi allemande sur les droits d’auteur (UrhG) est facturée en sus pour compenser la rémunération liée au droit de suite due par le commissaire-priseur conformément au § 26 UrhG. À ce jour, elle est calculée comme suit :
4 pour cent pour la part du produit de la vente à partir de 400,00 euros et jusqu’à 50 000 euros,
3 pour cent supplémentaires pour la part du produit de la vente entre 50 000,01 et 200 000 euros,
1 pour cent supplémentaire pour la part entre 200 000,01 et 350 000 euros,
0,5 pour cent supplémentaire pour la part entre 350 000,01 et 500 000 euros et
0,25 pour cent supplémentaire pour la part au-delà de 500 000 euros.
Le total de la rémunération au titre du droit de suite pour une revente s’élève au maximum à 12 500 euros.
Calcul en cas d'imposition différentielle:
Prix d’adjudication jusqu’à 800 000 euros : frais de vente 32 %.
Des frais de vente de 27% sont facturés sur la partie du prix d’adjudication dépassant 800 000 euros. Ils sont additionnés aux frais de vente dus pour la partie du prix d’adjudication allant jusqu’à 800 000 euros.
Des frais de vente de 22% sont facturés sur la partie du prix d’adjudication dépassant 4 000 000 euros. Ils sont additionnés aux frais de vente dus pour la partie du prix d’adjudication allant jusqu’à 4 000 000 euros.
Le prix de vente inclut la taxe sur la valeur ajoutée, actuellement de 19%.
Calcul en cas d'imposition régulière:
Prix d'adjudication jusqu'à 800 000 € : 27 % de commission majorée de la TVA légale
Prix d'adjudication supérieur à 800 000 € : montants partiels jusqu'à 800 000 € 27 % de commission, montants partiels supérieurs à 800 000 € : 21 % de commission, à chaque fois majorés de la TVA légale.
Prix d'adjudication supérieur à 4.000 000 € : montants partiels supérieurs à 4.000 000 € : 15 % de commission, à chaque fois majorés de la TVA légale.
Si vous souhaitez appliquer l'imposition régulière, merci de bien vouloir le communiquer par écrit avant la facturation.
Calcul en cas de droit de suite:
Pour les œuvres originales d’arts plastiques et de photographie d’artistes vivants ou d’artistes décédés il y a moins de 70 ans, soumises au droit de suite, une rémunération au titre du droit de suite à hauteur des pourcentages indiqués au § 26, al. 2 de la loi allemande sur les droits d’auteur (UrhG) est facturée en sus pour compenser la rémunération liée au droit de suite due par le commissaire-priseur conformément au § 26 UrhG. À ce jour, elle est calculée comme suit :
4 pour cent pour la part du produit de la vente à partir de 400,00 euros et jusqu’à 50 000 euros,
3 pour cent supplémentaires pour la part du produit de la vente entre 50 000,01 et 200 000 euros,
1 pour cent supplémentaire pour la part entre 200 000,01 et 350 000 euros,
0,5 pour cent supplémentaire pour la part entre 350 000,01 et 500 000 euros et
0,25 pour cent supplémentaire pour la part au-delà de 500 000 euros.
Le total de la rémunération au titre du droit de suite pour une revente s’élève au maximum à 12 500 euros.